Die Hannya-Maske ist ohne Zweifel eines der ikonischsten Bilder im japanischen Tätowierwesen. Die Maske selbst wurde ursprünglich vor allem im Noh-Theater (klassisches japanisches Musikdrama) verwendet und ist eine von 450 Masken, die dazu dienen, die oft übernatürlichen Geschichten zu erzählen. Es heißt, sie stellt eine Frau dar, die so von ihrer Eifersucht verzehrt wird, dass sie sich in einen Dämon verwandelt, aber die Maske selbst war schon immer eine Möglichkeit, eine Vielzahl von Emotionen darzustellen.
„The Daily Hannya“ ist das Ergebnis einer Herausforderung, die sich der belgische Tätowierer Len Leye im Jahr 2014 gestellt hat. Die Idee war, jeden Tag ein Hannya-Masken-Design zu vollenden, jeden Tag für 365 Tage. Len hat sein Ziel erreicht, und die Ergebnisse sprechen für sich. Er hat den Geist der Hannya aufgenommen und damit wild gespielt.
Das Buch beginnt, wie man erwarten würde, mit traditionelleren Hannya, aber nach einer Weile, wie Len selbst sagt „Fingen die Dinge an, ein wenig verrückt zu werden! Es ist nicht einfach, jeden Tag dasselbe Motiv auf eine andere Weise zu zeichnen. Nach einer Weile wird man ein bisschen verrückt.“
Die tägliche Disziplin, sich mit einem einzigen Thema zu beschäftigen, gibt einem Künstler ein tieferes Verständnis dafür und im Laufe der Zeit die Freiheit, es neu zu interpretieren und manchmal sogar neu zu erfinden.
„Die Hannya war das Erste, was ich gemacht habe, als ich rauskam aus dem Bett jeden Morgen. Ich habe es nicht zuerst skizziert; ich bin immer direkt mit dem Pinsel ins Buch gegangen. Manchmal hat die Zeit nicht immer so funktioniert, wie ich es mir gewünscht hätte, aber so ist das Leben.
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